Unsere wichtigste Verteidigung gegen Bakterien und Pilze im Mund ist die Speichelproduktion. Wenn der Körper nicht genügend Speichel produziert, tritt Mundtrockenheit auf. Medizinisch wird dieser Zustand als Xerostomie bezeichnet. Er kann ein Symptom vieler Krankheiten sein oder als eigenständiges Problem auftreten.
In diesem sorgfältig erstellten Artikel suchen wir Antworten auf grundlegende Fragen wie „Was ist Mundtrockenheit?“ und „Warum tritt sie auf?“. In späteren Abschnitten besprechen wir den Zusammenhang von Mundtrockenheit mit anderen Krankheiten, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist Mundtrockenheit?
Mundtrockenheit ist ein Zustand, bei dem das Speichelvolumen im Mund abnimmt. In der medizinischen Fachliteratur wird er Xerostomie genannt. Er erschwert das Essen und die Verdauung. Bleibt er unbehandelt und verschlimmert sich, kann er zu Angstzuständen, Mundkrankheiten, Verdauungsproblemen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen.
Warum tritt Mundtrockenheit auf?
Ein einfaches Durstgefühl aufgrund zu geringer Wasseraufnahme ist nicht dasselbe wie Mundtrockenheit. Damit sich die Krankheit „Mundtrockenheit“ entwickeln kann, muss die Speichelsekretion reduziert oder ganz eingestellt sein. Die Ursachen sind vielfältig – sie können medikamentös, psychologisch oder physiologisch bedingt sein.
Häufige pathologische Ursachen für Mundtrockenheit:
Diabetes: Mundtrockenheit steht in engem Zusammenhang mit Diabetes.
- Erkrankungen der Speicheldrüsen: Krankheiten wie Tumoren der Speicheldrüsen können Mundtrockenheit verursachen.
- Hashimoto-Thyreoiditis: Durch hormonelle Veränderungen kann die Funktion der Speicheldrüsen beeinträchtigt werden; Betroffene klagen oft morgens über Mundtrockenheit.
- Infektionen: Akute oder chronische Infektionen führen häufig zu Mundtrockenheit.
- Medikamente: Mundtrockenheit kann eine Nebenwirkung vieler verschreibungspflichtiger oder frei verkäuflicher Medikamente sein, z. B. gegen Bluthochdruck, Parkinson, Allergien, Depressionen oder Angstzustände.
Häufige nicht-pathologische Ursachen für Mundtrockenheit:
- Dehydrierung: Mangel an Wasser und Salzen führt zu Trockenheit im ganzen Körper, auch im Mund.
- Mundatmung: Atmen durch den Mund trocknet ihn aus, z. B. bei verstopfter Nase, Asthma oder als Gewohnheit.
- Hoher Kohlenhydratkonsum: Übermäßiger Verzehr von stärke- und zuckerhaltigen Lebensmitteln reduziert die Feuchtigkeit im Mund.
- Alterung: Mit zunehmendem Alter ist Mundtrockenheit häufig.
- Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen können die Mundfeuchtigkeit verringern.
- Psychologische Faktoren: Stress und Anspannung können Mundtrockenheit verursachen.
Ursachen für nächtliche Mundtrockenheit:
- Häufig bei Menschen über 65 Jahre, da die Speichelproduktion mit dem Alter um bis zu 40 % sinkt.
- Nasale Verstopfung: Zwingt zur Mundatmung, was über Nacht zu Trockenheit führt.
- Schnarchen: Offener Mund beim Schnarchen verstärkt die Trockenheit.
Symptome von Mundtrockenheit
Betroffene können einige oder alle der folgenden Symptome haben:
- Halsschmerzen
- Häufiger Durst
- Schwierigkeiten beim Sprechen oder Kauen
- Veränderter Geschmackssinn
- Rissige Lippen
- Heiserkeit
- Blasses Zahnfleisch
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Mundgeruch
- Mundgeschwüre
- Schwierigkeiten mit Zahnprothesen
- Pilzinfektionen
- Karies
Was hilft gegen Mundtrockenheit?
Was hilft, hängt direkt von der Ursache ab. Folgende Tipps können helfen:
- Zuckerarme Lebensmittel essen
- Ballaststoffreiche Kost bevorzugen
- Gesunde Fette in die Ernährung einbauen
- Viel Wasser trinken
Wie wird Mundtrockenheit behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache:
- Anpassung der Medikamente: Wenn ein Medikament verantwortlich ist, kann der Arzt die Dosis anpassen oder ein alternatives Präparat wählen.
- Befeuchtung des Mundes: Häufiges Spülen mit Wasser oder die Verwendung von künstlichem Speichel.
- Zahnschutz: Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt, Behandlung von Zahnfleischproblemen, ggf. Laserbehandlung.
- Bekämpfung von Karies: Bei Schmerzen oder Empfindlichkeit sofort den Zahnarzt aufsuchen.
- Behandlung der Grunderkrankung: Etwa bei Diabetes oder anderen systemischen Erkrankungen.
Häufig gestellte Fragen zur Mundtrockenheit
Welche Krankheiten können Mundtrockenheit verursachen?
Sie kann eigenständig auftreten oder ein Symptom sein, z. B. bei Parkinson, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer, Arthritis, Infektionen oder Insulinresistenz.
Welche Lebensmittel helfen?
- Apfel
- Karotte
- Ingwer
- Sellerie
- Zitrusfrüchte
Verursacht Tee Mundtrockenheit?
Ja, übermäßiger Konsum wegen des Koffeingehalts kann beitragen.
Verursacht Diabetes Mundtrockenheit?
Ja, fast alle Diabetiker sind betroffen.
Was hilft bei nächtlicher Mundtrockenheit?
Raumluft befeuchten und vor dem Schlafengehen Wasser trinken.
Führt Mundtrockenheit zu Zahnschmerzen?
Nicht direkt, aber die Folgeerkrankungen können Schmerzen verursachen.